Meine Reise in Zahlen

Im Laufe einer einjährigen Reise fängt man irgendwann an, bestimmte Dinge zu zählen. Wie oft bin ich geflogen, in wie vielen Unterkünften habe ich übernachtet, usw. Tatsächlich habe ich begonnen, diese Dinge aufzuschreiben, um im Nachhinein ein bisschen darüber schreiben zu können. Also hier meine Kite Weltreise in Zahlen:

373 Tage unterwegs

Am 12. Februar 2018 ging meine Reise los und ich kehrte am 19. Februar 2019 nach Deutschland zurück. Das ich tatsächlich ein Jahr unterwegs sein würde, das stand nicht von Anfang an fest. Gebucht hatte ich nur den ersten Flug auf die Philippinen und den Weiterflug nach Perth in Australien. Außer groben Ideen war alles danach offen, einen Heimflug hatte ich auch nicht. Ich wusste, ich würde einige Monate unterwegs sein wollen, bis zu maximal einem Jahr. Im Vordergrund stand für mich aber nicht die Länge der Reise, sondern die Qualität. Auch wenn ich „low budget“ gereist bin, so wollte ich mir gewisse Dinge leisten und nicht immer nur aufs Geld schauen. Dadurch hätte ich auch in Kauf genommen, eher nach Deutschland zurück zu kehren, wenn meine Ersparnisse aufgebraucht gewesen wären.

Start meiner Reise am 12. Februar 2018

Letztendlich sind es sogar ein paar Tage mehr als ein Jahr geworden und ich kann stolz und glücklich behaupten, dass meine Ersparnisse für diese Zeit ausgereicht haben. Geholfen hat mir dabei vorallem, dass ich während der gesamten Reise Buch über meine Ausgaben geführt habe. Ich wollte einfach gern den Überblick behalten und immer wissen, „wo ich finanziell gerade stehe“.

373 Tage sind eine verdammt lange Zeit, dennoch sind gerade die letzten Monate viel zu schnell vergangen und das Ende meiner Reise war viel zu plötzlich da. Am liebsten wäre ich an den nächsten neuen und spannenden Ort gereist und hätte dieses große Abenteuer einfach fortgesetzt. Verrückt, wenn ich daran zurück denke, wie viele Ängste ich zu Beginn der Reise hatte und nicht wusste, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe.

Mein letzter Strandspaziergang in Kapstadt, Südafrika

Kitesurfen in 9 verschiedenen Ländern

Meine Weltreise war von Anfang an als Kite-Reise geplant, sodass ich meine Ziele danach ausgesucht habe, wo ich einige der schönsten und beliebtesten Kite Spots der Welt finden kann. In einem Jahr habe ich Kite Spots in diesen 9 Ländern besucht: Philippinen, Australien, Hawaii (USA), Mexiko, Dominikanische Republik, Brasilien, Kapverdische Inseln, Marokko und Südafrika.

Dabei war Marokko das einzige Land, was ich bereits vor meiner Reise schon einmal besucht hatte. In den anderen acht Ländern war ich zum ersten Mal. Das war kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung, weil ich gern in weit entfernte Länder reisen wollte, die ich bisher nicht besuchen konnte. Jedes dieser Länder hat mir auf seine eigene Weise ganz besonders gut gefallen und ich würde sie auf jeden Fall auch wieder bereisen. Auf die Philippinen würde ich gerne noch einmal nur mit Rucksack und ohne Kite Gepäck reisen. Es ist einfach unvorstellbar, dass ich von den 7.000 philippinischen Inseln wahrscheinlich noch nicht mal 10 gesehen habe. Dieses Land ist unglaublich schön und die Menschen sehr herzlich und gastfreundlich.

Auf Cuyo Island, Philippinen

In Australien konnte ich bisher nur die Westküste bereisen und würde auch hier gerne noch viel mehr sehen, besonders die Whitsunday Islands an der Ostküste Australiens würden mich sehr interessieren. Ich bin sehr froh, dass ich überhaupt nach Australien gereist bin, denn das habe ich erst recht spät entschieden, weil es sich auf der Reiseroute von den Philippinen in die Karibik angeboten hat, einen „Zwischenstopp“ auf dem australischen Kontinent zu machen. Die Westküste hat mich mit ihren unendlich langen, menschenleeren und wunderschönen Stränden extrem beeindruckt.

Jakes Point in Kalbarri, Westküste Australiens

Hawaii war landschaftlich das beeindruckendste Ziel meiner Reise. Von den sechs Hauptinseln der Hawaii-Inselkette habe ich erst Oahu und danach Maui besucht. Da Hawaii das teuerste Ziel meiner gesamten Reise war und ich die Inseln auch als sehr touristisch empfunden habe, kann ich schwer sagen, ob ich jemals zurück kehren werde, aber es würde mich sehr reizen, auch noch einige der anderen Hauptinseln zu entdecken.

einer meiner Lieblingsplätze: Big Beach auf Maui

In Mexiko hatte ich mich aufgrund der zu Ende gehenden Windsaison für den Süden entschieden und bin in den Bundesstaat Nayarit an den Kite Spot im kleinen Fischerort Bucerias gereist. Unerwartet hatte ich dort in zweieinhalb Wochen fast täglich Wind zum Kitesurfen und in der riesigen Banderas Bucht auch unendlich viel Platz auf dem Wasser. Bei meiner nächsten Kitesurf Reise nach Mexiko würde ich aber gern den Spot La Ventana auf der Baja California Halbinsel besuchen, weil ich im Laufe meiner Reise immer wieder davon gehört habe und mir dieser Spot mehrfach als der Schönste in Mexiko beschrieben worden ist.

Am Kite Spot in Bucerias, Mexiko

Cabarete in der Dominikanischen Republik war von Anfang an eines meiner Hauptziele und ich habe sechs Wochen dort verbracht. Die Kombination aus der quirligen Küstenstadt Cabarete, einem traumhaft schönen Kite Spot, tollen Restaurants für jedes Budget und Ausgehmöglichkeiten macht Cabarete zu einem sehr beliebten Reiseziel für Kitesurfer und hat es auch mir angetan. Ich würde definitiv wieder nach Cabarete zum Kitesurfen reisen. Was mir weniger gut gefallen hat, ist das Cabarete nicht nur ein Reiseziel für Kitesurfer, sondern auch für jede Menge andere Touristen ist und in der Hauptsaison sehr voll werden kann. Sobald man den Ort Cabarete verlässt und entlang der Küste andere Orte und Strände besucht, ist man außerdem geschockt vom vielen Müll und der allgegenwärtigen Verschmutzung, was ich hier im Vergleich zu meinen anderen Reisezielen mit am schlimmsten wahrgenommen habe.

Glückliche Twins in Cabarete

Auf die Frage nach meinem Lieblingsland zum Kitesurfen folgt definitiv die Antwort Brasilien. In den drei Monaten, die ich an der Nordostküste Brasiliens verbracht habe, konnte ich 20 verschiedene Kite Spots besuchen, so viele wie in allen anderen Ländern meiner Reise zusammen. Außerdem war die Windausbeute extrem hoch, bis auf ein paar wenige windfreie Tage gab es täglich gute bis sehr gute Bedingungen zum Kitesurfen. Landschaftlich war der Nationalpark Lençóis Maranhenses im Bundesstaat Maranhão mit seinen gigantischen Sanddünen definitiv eines meiner Highlights auf der ganzen Reise, aber darüber hinaus hat die Nordostküste landschaftlich bis auf die vielen, schönen Strände leider nicht sehr viel zu bieten. Zum Kitesurfen werde ich also definitiv wieder nach Brasilien reisen, würde aber sehr gern auch noch andere Teile des Landes entdecken, wie z.B. den Amazonas.

im Nationalpark Lençóis Maranhenses, Brasilien

Der Kite Spot in Sal auf den Kapverdischen Inseln hat mich überrascht. Doch so nah an Europa empfand ich es hier eher als karibisch mit dem traumhaften Strand und dem türkisblauen Wasser. Außerdem ist der kleine Ort Santa Maria in großen Teilen noch ursprünglich und man kann leicht dem Touristentrubel entkommen. Neben Sal bietet außerdem die Insel Boa Vista gute Bedingungen zum Kitesurfen, sodass ich hierher gerne einmal zurückkommen möchte. Auch, um die anderen Kapverdischen Inseln zu erkunden, die im Vergleich zu Sal und Boa Vista nämlich gar nicht karg und trocken, sondern grün und bergig sind.

Kite Spot auf Sal, Kapverdische Inseln

Dakhla in Marokko ist und bleibt einer meiner Lieblings Kite Spots weltweit. Im Sommer 2016 lernte ich hier das Kitesurfen. Dieses Mal kam ich außerdem in den Genuss, auch die berühmte White Dune und den sogenannten Speed Spot zu entdecken und war von beiden Spots absolut begeistert. Die große Lagune in Dakhla bietet außer perfekten Kitesurf Bedingungen leider wenig. Windfreie Tage können daher schnell langweilig werden, weshalb ich nach Dakhla definitiv nur in der Hauptsaison reisen würde.

Kite Session in Dakhla, Marokko

Für den Abschluss meiner Reise war Südafrika genau die richtige Entscheidung. Während meiner zweieinhalb Monate in und um Kapstadt und entlang der Garden Route gab es nur ein einziges Manko, nämlich eine recht schlechte Windsaison mit zu vielen windfreien Tagen. Das Gute ist aber, dass Kapstadt so viel zu bieten hat, dass es immer Alternativen zum Kitesurfen gibt. Traumhafte Küstenstraßen, malerische Strände, den Tafelberg, kulinarische Highlights auf den Food Markets, Surfspots und Weingüter sind nur einige der vielen Möglichkeiten. Südafrika werde ich definitiv nicht zum letzten Mal besucht haben!

auf dem Tafelberg in Kapstadt, Südafrika

18 Flüge mit 15 Airlines

Einmal um die Welt ging es für mich mit 18 Flügen und 15 verschiedenen Airlines. In Flughäfen und Flugzeugen haben ich dabei insgesamt ungefähr 200 Stunden verbracht.

Die allgegenwärtige Sorge um mein großes Kite Gepäck (148 x 45 x 45 cm, 30 Kg) war im Grunde der unangenehme Teil der vielen Fliegerei. Tatsächlich hat jede Airline andere Gepäckbestimmungen und die Recherche im Vorfeld brachte mich das ein oder andere Mal fast zur Weißglut. Bei manchen Airlines muss das Sportgepäck gesondert angemeldet werden, bei manchen ist die Größe entscheidend, bei anderen dann wieder nur das Gewicht. Ein ewiger Dschungel an Bestimmungen, den man unmöglich durchblicken kann. Rückblickend kann ich sagen, dass ich großes Glück hatte, nur selten hohe Übergepäckgebühren zahlen musste und außerdem immer mein Gepäck unbeschadet und vollständig zurück erhalten habe. Und das ist viel wert, denn ein Kitesurfer liebt sein Equipment wie sein eigen Fleisch und Blut und nichts ist schlimmer, als am Reiseziel tagelang und ungewiss zu warten, ob man sein Gepäck überhaupt und in welchem Zustand zurück bekommt.

Immer happy wenn am Ziel auch mein Gepäck heil ankam

Die besten Erfahrungen habe ich mit den Airlines Royal Air Maroc, Qatar Airways, Turkish Airlines, American Airlines und Westjet gemacht, wo ich zum Teil gar keine oder nur sehr geringe Extrakosten für das Kite Equipment hatte. Mein größtes Negativerlebnis hatte ich auf dem Flug von Mexiko nach New York, wo United Airlines eine Übergepäck-Gebühr von 200 USD von mir verlangt hat und jegliche Diskussion am Check-In Schalter zwecklos war.

Unabhängig vom Gepäck hatte ich den besten Flug von Dakhla über Casablanca und Doha nach Kapstadt mit Royal Air Maroc und Qatar Airways. Große, geräumige, hochmoderne Flugzeuge mit erstklassigem Service und unerwartet sehr gutem Essen.

auf dem langen Flug von Dakhla über Casablanca und Doha nach Kapstadt

Der schlimmste Flughafen war für mich Miami, wo ich auf der Reise von Puerto Plata in der Dominikanischen Republik nach Brasilien lediglich eine Zwischenlandung hatte. Anfänglich relaxt, weil mir sechs Stunden Aufenthalt extrem lang vorkamen, musste ich letztendlich tatsächlich zu meinem Anschlussflug rennen, weil das ganze Einreiseprozedere extrem lang gedauert hat und absolut nicht nachvollziehbar ist, wenn man ja gar nicht ins Land einreisen, sondern sich nur ein paar Stunden am Flughafen aufhalten möchte. Positiv aufgefallen ist mir der Flughafen in Las Palmas auf Gran Canaria, wo ich auf der Reise von den Kapverdischen Inseln nach Marokko eine Zwischenlandung hatte. Der Terminal ist ganz neu und modern und im Wartebereich der Gates kann man sich im Freien aufhalten und beim Plätschern eines kleinen Wasserlaufs die Sonne genießen.

Fakt ist, dass der größte Kostenfaktor einer solchen Reise definitiv die Flüge sind. Ein Beispiel für Euch: mein teuerster Flug war die Verbindung mit American Airlines von Puerto Plata in der Dominikanischen Republik über Miami (USA) und Brasilia (Brasilien) nach Fortaleza (Brasilien) mit einer Reisezeit von knappen 24 Stunden für 763,45 EUR. Vereinfacht gesagt habe ich innerhalb eines Tages fast 800 EUR ausgegeben, um einfach nur von A nach B zu kommen. Mit derselben Summe konnte ich mich ungefähr drei Wochen lang verpflegen und eine Unterkunft bezahlen.

296 Kite Sessions an 186 Kite Tagen in 45 verschiedenen Kite Spots

Ja, tatsächlich habe ich auch meine Kite Sessions gezählt. Insgesamt waren es knapp 300. Die ganze Reise betrachtet hatte ich durchschnittlich 0,8 Kite Sessions pro Tag und nur auf die tatsächlichen Kite Tage betrachtet waren es durchschnittlich 1,6 Kite Sessions pro Tag auf dem Wasser.

Zwei Dinge habe ich sehr genossen. Erstens, dass ich das Ziel der Reise, so viel zu Kiten wie möglich auch in die Tat umgesetzt habe und zweitens, dass ich während des ganzen Jahres nie Druck verspürt habe, aufs Wasser zu müssen. Denn das passiert, wenn man in den üblichen zweiwöchigen Kite Urlaub fährt. Dann zählt jede Minute auf dem Wasser, sobald der Wind bläst, stürzt man zum Strand. Diesen Druck hatte ich ganz und gar nicht. Ich wusste, wenn ich jetzt nicht aufs Wasser gehe, dann kommt die nächste Gelegenheit später am Tag oder eben morgen oder auch übermorgen und das für die nächsten Wochen und Monate. Das war ein richtiger Luxus und auf einer solchen langen Reise auch gar nicht anders möglich, denn nach einigen Kite Tagen hintereinander schreit der Körper förmlich nach einer Pause.

Eine von vielen traumhaften Kite Sessions in Südafrika

Tatsächlich war ich auch einige Male tagelang oder sogar mehrere Wochen gar nicht auf dem Wasser. Während meiner sechs Wochen in Australien hatte ich z.B. nur neun Kite Sessions. Während des dreiwöchigen Roadtrips mit Freunden entlang der Westküste stand das Kiten einfach nicht im Vordergrund und in Perth und Sydney gab es im Grunde keine wirklichen Möglichkeiten dazu. Dennoch hatte ich in Australien eine meiner schönsten Kite Session in der Sandy Bay in Exmouth, einem der schönsten Kite Spots meiner ganzen Reise. Sandy Bay ist abgelegen und gerade deshalb wunderschön. Mir hat es damals schon die Sprache verschlagen, als wir aus dem Auto gestiegen und zum Strand gelaufen sind. Als ich dann noch ganz allein auf diesem traumhaften Spot Kitesurfen konnte, war es völlig um mich geschehen.

Sandy Bay, Exmouth in Australien

Von den über 40 Kite Spots, die ich besucht habe, behalte ich außerdem diese in besonders guter Erinnerung:

Capusan Beach auf Cuyo Island, Philippinen – Schon allein, weil Cuyo Island das erste Ziel meiner Reise war, wird mir dieser wunderschöne Spot ewig in Erinnerung bleiben. Auf die winzige Insel inmitten der nördlichen Sulusee gelangt man nur mit einem winzigen Propellerflugzeug oder einer Personenfähre, die vom Festland zwischen 15 und 20 Stunden bis nach Cuyo Island benötigt. Die Reise lohnt sich, denn am gefühlten Ende der Welt wartet ein traumhafter Flachwasser Kite Spot und fernab von Handyempfang und Großstadttrubel kann man hier so richtig abschalten.

1. Kite Session auf Cuyo Island, Philippinen

Kanaha Beach in Maui, Hawaii – Ich erinnere mich noch gut, dass ich im türkisblauen Wasser von Maui zum allerersten Mal meinen kleinen 5 m² Kite geflogen bin, so stark war der Wind auf Hawaii. Als wenn das nicht allein schon aufregend genug gewesen wäre, sind dazu ständig riesige Meeresschildkröten an der Wasseroberfläche aufgetaucht, die majestätisch ihre Köpfe zum Atmen in die Luft gestreckt haben und sich von den vielen Kitesurfern gar nicht haben beeindrucken lassen.

Kiten am Kanaha Beach in Maui, Hawaii

La Boca, Cabarete, Dominikanische Republik – Ich vermute, dass nur wenige Kitesurfer die Flussmündung La Boca (nur etwa zehn Minuten Cabarete entfernt) als einen ihrer Lieblings Kite Spots bezeichnen würden. Wahrscheinlich vorallem deshalb, weil der Flachwasser Spot einfach winzig klein ist, mit mehr als fünf Kitern auf dem Wasser wird es schon zu voll. Dennoch hatte ich während meiner sechs Wochen in der Dominikanischen Republik hier meine besten Kite Sessions und erinnere mich noch gut daran, wie ich meine allererste Double Backroll gelandet habe und ein paar Freudentränen nicht verdrücken konnte.

Drone Shot beim Kiten in „La Boca“, Dominikanische Republik

Macapá, Staat Piauí, Brasilien – Bei zwanzig besuchten Kite Spots entlang der Nordostküste Brasiliens fällt es mir tatsächlich schwer, meine Lieblings Spots zu bestimmen. Drei Kite Spots würde ich allerdings ohne Überlegen sofort wieder besuchen. Nr. 1 ist der winzige Fischerort Macapá im Staat Piauí, der außer ein paar wenigen Pousadas und kleinen Restaurants gar nichts zu bieten hat. Oder zumindest nicht viel mehr als einen gigantischen Flachwasser Kite Spot, der das Kitesurfer Herz höher schlagen lässt.

einfach ein Traum – die Flachwasser Lagune in Macapá, Brasilien

Ilha do Guajiru, Staat Ceará, Brasilien – Der anfangs unaussprechliche Kite Spot in der Nähe der Stadt Itarema ist einer der beliebtesten und am meisten besuchten Kite Spots in Brasilien. Tatsächlich sind meine Lieblings Spots eher abgelegene Plätze mit wenig Trubel, aber Ilha do Guajiru zählt dennoch zu meinen Favouriten, weil man hier eine perfekte Kombination aus tollem Flachwasser, starkem Wind, spitzenmäßigen Pousadas direkt am Wasser und einer großen Anzahl an tollen Restaurants vorfindet. Und alles auf engstem Raum, sodass „vom Bett aufs Brett“ zur Realität wird, wenn man zum Kitesurfen nach Ilha do Guajiru fährt.

Lagune in Ilha do Guajiru bei Flut

Brazil Kite Dream in Macau, Staat Rio Grande do Norte, Brasilien – Die vom brasilianischen Pärchen Bruno und Tatiana geführte Pousada Brazil Kite Dream in der Nähe von Macau liegt an einem der außergewöhnlichsten Kite Spots, die ich auf meiner ganzen Reise besucht habe. Schon bei unserer Ankunft hat mir der weite Blick über die riesige Lagune die Sprache verschlagen. Kite Paradies soweit das Auge reicht und niemand auf dem Wasser, eine gigantische private Spielwiese mit täglich 30 Knoten, einfach unbeschreiblich.

gigantischer Kitespot in Macau, Brasilien

Witsand, Südafrika – Der Flachwasser Kite Spot an der Flussmündung des Breede River in den Indischen Ozean hat mich einfach umgehauen. Bei meinem Roadtrip entlang der Garden Route habe ich sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg für ein paar Tage hier Stopp gemacht und bin auch während meiner letzten Wochen in Kapstadt nochmal für eine Tagestour hierher zurück gekommen. Weiße Sanddünen, der Breede River und der kleine Ort Witsand umrahmen den malerischen Spot, der in Südafrika für meine schönsten Kite Sessions gesorgt hat.

Mein Lieblings Kite Spot in Südafrika – Witsand an der Breede River Flussmündung

65 mal Bettenwechsel

Während meiner Reise habe ich in 65 verschiedenen Betten übernachtet, somit durchschnittlich nur knapp sechs Nächte in einer Unterkunft verbracht.

Ein Privatzimmer für mich allein hatte ich auf den Philippinen, auf Hawaii, in Mexiko, in der Dominikanischen Republik und in Marokko (insgesamt ungefähr 20 Wochen). In Australien, New York, Brasilien, Kapverden und in Südafrika habe ich immer in Mehrbettzimmern übernachtet (insgesamt ungefähr 33 Wochen), was mir auch nie etwas ausgemacht hat. Hatte ich vor meiner großen Reise erst sehr wenig Erfahrungen mit Hostels gemacht, so fühle ich mich jetzt schon fast wie eine Expertin. Bucht man ein Bett im Schlafsaal eines Hostels kann einen alles erwarten, von herunter gewirtschafteter Bruchbude mit durchgelegenen Matratzen bis hin zu Hotelstandard mit komfortablen Betten und blitzeblanker Sauberkeit. Für mich war es immer ein Abenteuer, wenn ich in eine neue Unterkunft eingecheckt bin und manchmal wollte ich am liebsten gar nicht mehr weg.

Mit Alon, Aviram & Jamie im Coco-Knots Hostel in Ilha do Guajiru, Brasilien

An diese Unterkünfte habe ich die besten Erinnerungen:
Breeze Inn in Dongara, Westküste Australiens – gemeinsam mit einem befreundeten Pärchen übernachteten wir hier einige Nächte während unseres Roadtrips entlang der Westküste und fühlten uns in dem gemütlichen Haus mit vier großen Schlafzimmern, mehreren Bädern und einer schönen großen Küche wie Zuhause.

Airbnb Zimmer bei Eunice & James in Kailua, Oahu (Hawaii) – Meine ersten 11 Tage auf Hawaii verbrachte ich im Haus von Eunice & James, die eines ihrer Zimmer über Airbnb vermieteten. Das Zimmer war toll, aber noch besser war das Zusammenwohnen mit Eunice & James, die beide kitesurfen und einen großen Freundeskreis aus Kitesurfern haben. Fast jeden Abend waren Freunde zu Besuch, gemeinsam wurde gekocht und gequatscht und die nächsten Abenteuer geplant. Egal ob Kiten, Schnorcheln oder Wandern, ich wurde während dieser 11 Tage perfekt in die Gruppe integriert und konnte die schöne Insel Oahu dadurch besonders erleben und genießen.

großes Geburtstagsdinner bei Eunice und James

Airbnb Zimmer in der Cita del Sol in Cabarete, Dominikanische Republik – Für meinen sechswöchigen Aufenthalt in Cabarete hatte ich tatsächlich ein komplettes Appartement für mich allein mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Bad und Balkon, ein absoluter Traum und nur fünf Minuten zu Fuß vom Kite Spot entfernt.

Pool in der „Cita del Sol“

Bada Hostel Cumbuco, Brasilien – Während meiner drei Monate in Brasilien kehrte ich nach verschiedenen Kite Trips immer wieder nach Cumbuco zurück und fühlte mich im Bada Hostel richtig heimisch. Ein kunterbuntes und lebendiges Hostel mit wunderschönem großen Garten & Pool und einem kurzen Fußweg zum Kite Spot. Die internationale Kitesurfer Gemeinschaft hier im Hostel war einfach großartig.

Kitesurf Crew im Bada Hostel, Cumbuco

Pousada Jangada Parajuru, Brasilien – Das vom Österreicher Martin und seiner brasilianischen Frau Josie geführte Gästehaus in Parajuru ist eine grüne Oase mit wunderschönen großen Zimmern, einer Frühstücksterrasse unter Palmen und einem großen Pool. Die Gastgeber sind herzlich und hilfsbereit und mit dem Auto ist man in fünf Minuten am Flachwasser Kite Spot in Parajuru.

Pousada Jangada in Parajuru

@Rosies Blouberg, Südafrika – Genauso wie das Bada Hostel in Cumbuco eine Art „Homebase“ für mich war, so erlebte ich es nochmal in Kapstadt. Das von der Holländerin Rosie geführte Kite House mit Privat- und Mehrbettzimmern ist absolut liebevoll eingerichtet und fühlte sich für mich wie ein Zuhause an. Bei zahlreichen gemütlichen Grillabenden war der große Tisch im Wohnbereich voll besetzt und die Geschichten aus aller Welt nahmen kein Ende.

Airbnb Appartement in Langebaan, Südafrika – die wohl luxuriöseste (aber nicht teuerste) Unterkunft auf meiner Reise war ein pompöses Appartement in einer Millionärs-Villa in Langebaan, die ich gemeinsam mit Freunden aus München für zwei Nächte teilte. Jeder von uns hatte ein eigenes Zimmer mit Bad, es gab eine riesige offene Küche, ein gigantisches Wohnzimmer mit Billard Tisch, offenem Kamin und Dartscheibe und der Ausblick auf die türkisblaue Lagune in Langebaan hat uns einfach sprachlos gemacht.

Wohnzimmer im Airbnb Apartment in Langebaan, Südafrika

Natürlich gab es in Sachen Unterkünfte auch negative Erfahrungen. Gleichzeitig teuer, aber schäbig und schmutzig war das Kalbarri Backpackers in Australien, welches ich gemeinsam mit Freunden notgedrungen wählte, weil am Osterwochenende im April 2018 leider alles andere ausgebucht war. Zum Glück blieben wir dort nur für eine Nacht. Vielerorts übernachtete ich zwar in sehr einfachen, aber fast immer sehr sauberen Unterkünften.

Eine unschöne Erfahrung bleibt außerdem die Übernachtung im Camper Van auf Maui (Hawaii). Tagsüber absolut praktisch, weil ich mich dank des Autos flexibel auf der Insel bewegen konnte, stellte sich die Entscheidung für ein Wohnmobil nachts als Problem heraus. In 11 Nächten wurde ich insgesamt 3 Mal von der Polizei geweckt mit dem Hinweis, dass man auf Hawaii nachts nicht im Auto schlafen darf und dass es hier nicht sicher sei. Das war als allein reisende Frau definitiv keine schöne Erfahrung. Camping liebe ich nach wie vor, würde an solchen Orten aber zukünftig nur noch mit Begleitung das Auto als Schlafplatz wählen.

mit dem Camper Van auf Maui, Hawaii

2 Kommentare zu „Meine Reise in Zahlen

  1. Martina Bochmann 15. März 2019 — 12:06

    Interessant, das les ich in Ruhe, habs nur überflogen und das Haus mit dem Leguan (?) im Garten erkannt und das Fotot mit dem Mehrbettzimmer und so vielen gutausseheneden Herren registriert:O)) darf ich fragen was das Jahr gekostet hat? ich hab einer Freundin von deinem Trip erzählt und sie war schwer beeindruckt, auch eben wegen der Kosten, da sie mal für 5 Monate auf einer griechischen Insel war und das schon recht kostenaufwändig war…daher hat sie große Augen gemacht und war sehr beeindruckt von allem–also nicht nur der Kosten :O) liebe Grüße
    Martina

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  2. Liebe Romy,
    es war und ist sehr interessant und spannend Deine Reiseberichte zu lesen.
    Die Zusamnenfassung ist erstklassig.
    Ich wünsche Dir herzlichst, dass Du zu Hause – wo auch immer:)) wieder heimisch wirst. Deine Erfahrungen und weltlichen Eindrücke kann Dir keiner mehr nehmen
    ! Das Kleinkarierte ist Vergangenheit!
    Beste Grüße- Hans aus Berlin

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