Von der Insel auf die Insel und zurück

Es ist der 5. Juli und wir sind inzwischen auf der Insel La Maddalena, nördlich von Sardinien. Wie vorhergesagt, bläst der Wind schon am Vormittag und nach dem Frühstück fahren Patrick und ich an die Westküste von La Maddalena zum Strand „Bassa Trinita“, an dem wir kitesurfen wollen. Die Bucht ist schon aus der Ferne eine Augenweide, schneeweiße Schaumkronen auf dem dunkelblauen Meer.

Bassa Trinita auf La Maddalena, eine Bucht so schön, das man es kaum beschreiben kann.

Wir fahren bis ans Ende der Straße und finden einen schmalen Pfand hinunter zum Strand. Es ist zum Glück noch nicht viel los und so holen wir zügig unsere Ausrüstung aus dem Auto und pumpen am sehr kleinen Strand unsere Kites auf. Es gibt noch weitere kleine Strände, aber überall ist es sehr felsig, hier scheint es noch am besten zu funktionieren. Der Spot sieht einfach traumhaft aus. Umgeben von Felsen, auch im Wasser ragen sie überall heraus, durch die sich brechenden Wellen aber sehr gut sichtbar. Kein einfacher Spot, aber wir wollen es wagen.

Ein kleiner Strand und ein traumhafter Kite Spot: Bassa Trinita auf La Maddalena.

Der Wind ist sehr stark, Patrick versucht sich zuerst mit unserem kleinen 8 qm Kite und nach ein paar Minuten tauschen wir, damit ich noch aufs Wasser komme, bevor der Wind zu stark wird. Noch ein paar Mal wechseln wir uns ab, es ist einfach magisch. Traumhaft schön, ein einzigartiges Fleckchen Erde.

Patrick kitet weit nach draußen bei unserer Kite Session am Strand „Bassa Trinita“ auf La Maddalena.

Gegen Mittag wird der Wind noch stärker und am Strand wird es dennoch immer voller mit Badegästen, sodass wir nicht mehr gefahrlos starten und landen können. Leider müssen wir aufhören, aber es war absolut toll, hier zu kiten und rundum zufrieden fahren wir zurück zum Campingplatz.

Wir kitesurfen bei super starkem Wind am Strand „Bassa Trinita“ auf La Maddalena.

Am Nachmittag fahren wir alle gemeinsam zum Strand „Spiaggia di monte di rena“, im Norden von La Maddalena. Es ist immer noch sehr windig, zum Glück macht es Leon überhaupt nichts aus. Er spielt ausgelassen im Sand und will natürlich auch mit uns ins Wasser. Wir sind immer wieder überrascht, wie mutig und neugierig Leon ist. Er krabbelt voller Freude aufs Wasser zu und würde sich am liebsten direkt hinein stürzen, würden wir ihn nicht daran hindern. Wenn wir ihn auf dem Arm oder im Schwimmsitz mit ins Meer nehmen, ist er glücklich, jauchzt und lacht und es ist eine wahre Freude, ihm dabei zuzusehen.

Wir baden mit Leon am Strand „Spiaggia di monte di rena“ auf La Maddalena.

Am späten Nachmittag schauen wir nochmal am Strand „Bassa Trinita“ vorbei, in der Hoffnung, dass inzwischen die meisten Badegäste gegangen sind. Leider ist der Wind nicht mehr stark genug und so treten wir die Rückfahrt zum Campingplatz an. Am Abend grillen wir zusammen leckere Burger, Patrick und ich schwärmen noch lange vom Kitesurfen am Morgen.

Den nächsten Tag verbringen wir bis zum Nachmittag am Campingplatz, es ist windstill und sehr warm. Außer im Schatten sitzen, kann man nicht wirklich viel machen, die Luft steht. Nach Leons Mittagsschlaf schnappen wir die Räder und fahren ins Städtchen La Maddalena, bummeln eine Weile durch die Straßen und finden am Hafen eine richtig leckere Eisdiele.

Mit Leon im Städtchen La Maddalena.

Zum Abendessen sind wir zurück am Campingplatz, grillen leckeres Fleisch und Gemüse und spielen noch lange gemeinsam UNO. Es weht noch immer keine Brise und im Wohnwagen ist es sehr warm. Zum Glück schläft Leon trotzdem gut, ihm scheint es weniger auszumachen als uns.

Den letzten Tag auf La Maddalena wollen wir trotz der Sommerhitze aktiv gestalten und fahren mit dem Auto auf die Nachbarinsel Caprera, die ein wahres Wanderparadies ist. Wir wollen an der Ostküste zur Bucht „Cala Coticcio“ wandern, vom angesteuerten Parkplatz geht man etwa 30 Minuten. Der Weg ist wunderschön, aber die Sonne unerbittlich. Zum ersten Mal nehme ich sogar einen Regenschirm mit, um Leon vor der Sonne zu schützen.

Auf der Insel Caprera wandern wir bei einer Affenhitze zur Bucht „Cala Coticcio“.

Als wir endlich in der Bucht „Cala Coticcio“ ankommen, sind wir etwas perplex, weil es tatsächlich super voll ist, damit haben wir nicht gerechnet. Es stellt sich heraus, dass die Ausflugsboote, die im Hafen von La Maddalena starten und das Archipel durchfahren, hier Pause machen und dementsprechend voll ist es.

Beim ersten Ausblick auf „Cala Coticcio“ wird klar: hier sind wir nicht allein.

Über einen schmalen Pfad gelangen wir an den benachbarten kleineren Strand „Tahiti“, auch hier ist es ziemlich voll, aber wir finden noch ein freies Plätzchen am Strand und stürzen uns endlich total überhitzt in das herrliche, glasklare Wasser.

Endlich im Wasser: Am Strand „Tahiti“ in der schönen Bucht Cala Coticcio auf der Insel Caprera.

Das „Cala Coticcio“ ein wahrer Touristenmagnet ist, ist nicht verwunderlich, es ist wirklich paradiesisch hier, das Wasser ist strahlend blau und der Sand leuchtend hell. Trotz der vielen Besucher genießen wir diesen schönen Ort und machen uns erst am Nachmittag auf den schweißtreibenden Rückweg zum Auto.

Ganz schön heiß: auf dem Rückweg von der Bucht „Cala Coticcio“ zum Auto.

Wie bei jedem Ausflug, hatten wie Leons Mittagsbrei im Thermobecher mit dabei. Er ist unkompliziert, isst gerne und lässt sich eigentlich überall füttern, das erleichtert vieles. Auf dem Rückweg schläft Leon zum Glück in der Trage und zur Abkühlung holen wir uns auf der Rückfahrt nochmal ein Eis in der tollen Eisdiele am Hafen in La Maddalena.

Ein Eis zur Belohnung nach unserer Wanderung auf der Insel Caprera.

Die Nacht ist wieder schwülwarm, im Wohnwagen steht die Luft. Zwei Mal fallen für einige Minuten schwere Regentropfen aufs Wohnwagendach, aber auch das bringt keinerlei Abkühlung. Leon ist schon zeitig wach, schläft aber zwischen uns beiden im großen Bett nochmal ein und erst nach einem späten Frühstück brechen wir auf zum Hafen, wo wir mit der Fähre zurück nach Palau übersetzen.

Wir wollen nochmal ein paar Tage im Norden von Sardinien bleiben, weil die Windvorhersage für den Kite Spot in Porto Pollo sehr vielversprechend ist. Neben dem Campingplatz Acapulco, den wir ja bereits kennen, gibt es noch die Plätze „Baia Saraceno“ und „Capo d’Orso“ in Palau, die alle unweit voneinander entfernt sind und sich direkt am Meer befinden. „Capo d’Orso“ soll sehr schön sein, ist aber der teuerste Platz und man kommt zu Fuß nirgendwohin, muss immer das Auto nutzen. Dagegen kann man vom Platz „Baia Saraceno“ zu Fuß nach Palau laufen und so entscheiden wir uns dafür. Der Platz ist recht voll, eine Mitarbeiterin weißt uns einen Stellplatz zu, wo wir mit Wohnwagen und Wohnmobil nebeneinander stehen können. Der Platz ist allerdings ohne jegliche Aussicht und gefällt uns nicht so besonders gut. Trotzdem checken wir ein und fahren mit dem Wohnwagen erstmal zum Camper Service, um unseren Frischwassertank zu befüllen. Direkt neben dem Camper Service fällt uns ein schmaler Stellplatz auf, der perfekt wäre, um hintereinander zu stehen, man hat sogar seitlichen Blick aufs Meer. Schnell fragen wir an der Rezeption nach und der Platz ist tatsächlich frei, Glück gehabt! Der Stellplatz stellt sich für uns als richtiger Glücksgriff heraus, denn wir stehen windgeschützt neben hohen Bäumen, es ist fast den ganzen Tag schattig und die Position vom Wohnwagen zur Windrichtung ist perfekt, dass wir sogar sorgenfrei die Markise aufbauen können.

Unser Stellplatz auf dem Campingplatz „Baia Saraceno“ in Palau.

Patrick und ich machen uns am Nachmittag noch auf den Weg nach Porto Pollo zum Kite Spot und sind ca. eine Stunde auf dem Wasser. Den Spot kennen wir inzwischen gut, haben uns an den recht böigen Wind und das kabbelige Wasser gewöhnt. Es ist schön, diese Zeit am Kite Spot zusammen zu genießen und zu wissen, dass Leon bei Oma und Opa so gut aufgehoben ist. Noch fremdelt er überhaupt nicht, ich bin gespannt, ob das so bleiben wird.

Wieder sind wir bei super Wind am Kite Spot Porto Pollo im Norden von Sardinien.

Am Abend besuchen wir schon fast traditionsgemäß das Campingplatz Restaurant. Aufgrund des Windes ist es in der Nacht richtig angenehm kühl. Nach den schwülheißen Nächten auf La Maddalena ist es eine richtige Wohltat, sich endlich wieder unter die Decke kuscheln können.

Auch die kommenden zwei Tage sind windig und so zieht es Patrick und mich zum Kitesurfen nach Porto Pollo. Wir sind froh, dass sich Sardinien nun doch noch von seiner windigen Seite zeigt, anfangs waren wir da etwas skeptisch. Leon ist bei Oma und Opa in bester Betreuung und so können wir die Stunden am Strand und auf dem Wasser voll ausnutzen. Am 10. Juli fahren wir zum Abschluss nochmal alle gemeinsam nach Porto Pollo, damit Leon und Patricks Eltern nochmal beim Kitesurfen zuschauen können.

Richtig viel Spaß beim Kitesurfen in Porto Pollo.

Unseren letzten Tag auf dem Campingplatz Baia Saraceno verbringen wir ganz entspannt. Leon schläft am Vormittag lange im Kinderwagen, sodass Patrick in Ruhe im Meer schwimmen gehen kann und ich am Reiseblog schreibe. Am Nachmittag gehen wir am Strand, der sich direkt am Campingplatz befindet, Baden und relaxen in der Sonne. Nach den sportlichen Tagen auf dem Wasser tut die ruhige Zeit richtig gut und wir genießen die Erholung.

Toller kleiner Badestrand am Campingplatz „Baia Saraceno“ in Palau.

Am 11. Juli verbringen wir unseren Abschlussabend in Palau und gehen zum Essen in die „Trattoria pizzeria Lo Spizzico“, wo wir uns für eine super leckere Fischplatte entscheiden. Auch Leon darf probieren und wie zu erwarten war, schmeckt ihm sogar Fisch richtig gut!

Leon bekommt von seinem Opa Bernd ein Stück Fisch zum Probieren.

Als wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz machen, sind die Straßen schon voll mit Fußballfans, denn am Abend findet das EM Endspiel Italien gegen England statt. Auch am Campingplatz sammeln sich die Fußballbegeisterten vor dem Bildschirm an der Campingplatz Bar. Tatsächlich gewinnt Italien letztendlich im Elfmeterschießen gegen England und die Freudenschreie der italienischen Fans sind noch bis spät in die Nacht zu hören.

Abschlussabend in Palau: wir gehen Fisch essen in der tollen „Trattoria pizzeria Lo Spizzico“.

Unsere letzten vier Tage auf Sardinien brechen an. Aufgrund der sehr guten Windvorhersage haben wir uns entschieden, für die letzten 3 Nächte nochmal nach Valledoria zu fahren, wo wir ganz am Anfang unserer Zeit auf Sardinien schon gewesen sind. In Valledoria mündet der Fluss Coghinas ins Meer und hier gibt es einen tollen Flachwasserspot, an dem wir beim letzten Mal aufgrund der Windstille leider nicht kiten konnten. Die Windvorhersage für die kommenden Tage lässt allerdings hoffen, dass wir hier nun doch noch aufs Wasser kommen.

Also packen wir nach dem Frühstück alles zusammen und fahren eine gute Stunde bis in den Nordwesten Sardiniens. Leon schläft wie gewohnt im Auto, was uns längere Fahrten extrem erleichtert. Der Campingplatz „La Foce“ war Anfang Juni noch geschlossen und nun können wir diesen Platz doch noch kennenlernen. Der Campingplatz liegt direkt am Coghinas Fluss, um an den Strand zu kommen, fährt alle 30 Minuten ein Boot vom Campingplatz auf die andere Flussseite. Wir suchen uns einen großen, schattigen Stellplatz aus und fühlen uns hier gleich richtig wohl, perfekt für die letzten Tage unserer Reise.

Schöner, schattiger Stellplatz auf dem Campingplatz „La Foce“ in Valledoria.

Der Campingplatz „La Foce“ ist groß, hier findet man eigentlich alles, was ein guter Campingplatz braucht: schattige Stellplätze, Pool, Restaurant, Bar, Supermarkt, ausreichend Sanitäranlagen, Sportanlagen, Fluss, Strand, Meer … leider ist alles etwas in die Jahre gekommen und der Platz wirkt „pflegebedürftig“. Nicht das erste Mal, dass wir das auf Sardinien erleben. Mit Sicherheit hat auch die Corona Pandemie ihren Teil dazu beigetragen, dass hier viele Campingplatzbetreiber ums Überleben kämpfen.

Nach dem Mittagessen machen wir alle erstmal ein bisschen Pause, Patrick döst in der Hängematte, Trudi und ich testen den Pool. Erst 15:30 Uhr nehmen wir die kleine Personenfähre, die uns in wenigen Minuten zum Strand bringt. Es ist wunderschön hier, wilder als an der Ostküste Sardiniens, die Wellen rauschen und wir stürzen uns ins Meer. Die Vorfreude auf die nächsten Tage wächst, wenn wir hier hoffentlich nochmal zum Kitesurfen aufs Wasser kommen.

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